„Es ist echt toll, euch alle hier zu sehen und auch ein winzig kleiner Teil eures Teams zu sein. Ich bin sehr stolz auf euch“, so der FIFA-Präsident zum aus Afghaninnen bestehenden Team
Teilnahme von Afghan Women United an der wegweisenden „FIFA Unites: Women’s Series 2025“ in Marokko, gemeinsam mit Tschad, Libyen und Tunesien
Infantino bei der zweiten Partie des Teams dabei
Bevor Gianni Infantino ein Spiel von Afghan Women United beim bahnbrechenden Freundschaftsturnier „FIFA Unites: Women’s Series 2025“ in Marokko besuchte, lobte er die Spielerinnen für die „wunderschöne Geschichte“, die sie gerade schrieben.
Afghan Women United wurde im Mai dieses Jahres vom FIFA-Rat im Rahmen der FIFA-Aktionsstrategie für den afghanischen Frauenfussball gegründet und bestreitet nun sein erstes Turnier. Den Namen hat das Team in Absprache mit der FIFA ausgewählt. Mit der Teilnahme an diesem Turnier mit vier Teams kehrt der afghanische Frauenfussball nach einer fast vierjährigen Absenz auf die internationale Bühne zurück.
Nach einer 1:6-Auftaktniederlage gegen Tschad unterlag das Team in seiner zweiten Partie vor den Augen von Gianni Infantino im Stade Municipal de Berrechid Tunesien mit 0:4. Vor dem Anpfiff hatte der FIFA-Präsident den 23 Spielerinnen erklärt, die am kommenden Samstag zum Abschluss auf Libyen treffen, dass allein ihre Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb eine Inspiration für die Welt sei.
„Dies ist der Beginn einer wunderschönen Geschichte, die ihr für euch selbst, für eure Familien und für so viele Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt schreibt“, sagte er, nachdem ihm ein Trikot von Afghan Women United mit seinem Namen und den Unterschriften sämtlicher Spielerinnen überreicht worden war. „Danke, dass ihr hier seid, und danke für alles, was ihr tut. Es ist echt toll, euch alle hier zu sehen und ein winzig kleiner Teil eures Teams zu sein. Ich bin sehr stolz auf euch.“
Das Turnier, das vom marokkanischen Fussballverband (FMRF) ausgerichtet wird, ist ein wichtiger Teil des Bekenntnisses der FIFA zur Förderung und zum Schutz des Rechts aller Frauen und Mädchen, Fussball zu spielen, sowie zur Unterstützung des weltweiten Wachstums des Frauenfussballs.
Nadia Nadim, die als Kind aus Afghanistan floh und später mehr als 100 Länderspiele für Dänemark bestritt, lobte die FIFA für die Organisation dieses Turniers sowie dafür, Frauen mehr Möglichkeiten zum Fussballspielen zu bieten.
„Das ist es, was den Fussball ausmacht. Es geht um die Gemeinschaft, den Zugang und das Wachstum“, sagte sie. „Diesen Mädchen die Gelegenheit zu geben, sich auszudrücken und Teil von etwas zu sein, das die ganze Welt macht, finde ich echt grossartig. Diese Initiative macht mich richtig glücklich. Doch das ist erst der Anfang. Ich hoffe, dass es so weitergeht. Ich kann es kaum erwarten, die Entwicklung dieser Teams zu verfolgen.“
14 Spielerinnen von Afghan Women United leben in Australien, fünf in Grossbritannien und je zwei in Portugal und Italien. Trainiert wird das Team von der ehemaligen schottischen Nationalspielerin Pauline Hamill, die ihren Kader aufgrund von drei Trainingslagern in Australien und England zusammengestellt hat.
Die Trainingslager wurden mit Unterstützung der FIFA organisiert, die mit grossen finanziellen Mitteln den Aufbau eines professionellen Netzwerks unterstützt hat. Dieses sorgt dafür, dass das Team die gleichen Betreuungsstandards und Chancen erhält wie jedes andere, professionelle Frauennationalteam. Mit dieser jüngsten Initiative unterstützt die FIFA den afghanischen Fussball. Alles begann damit, dass der Weltfussballverband im Jahr 2021 insgesamt 160 Personen aus dem afghanischen Fussball und Sport allgemein in einer beispiellosen Rettungsaktion aus dem Land holte.
FIFA-Präsident Gianni Infantino nimmt an der „FIFA Unites: Women's Series 2025“ teil
„Wir schreiben hier gerade Geschichte. Ich bin der FIFA echt dankbar, dass er in die Frauenförderung investiert, uns vertraut und uns die Möglichkeit gibt, auf den Platz zurückzukehren“, meinte Khalida Popal, eine ehemalige afghanische Fussballerin und Frauenrechtsaktivistin, die das Spiel zusammen mit Gianni Infantino, FIFA-Generalsekretär Mattias Grafström, FIFA-Betriebsdirektor Kevin Lamour, FIFA-Fussballdirektorin Jill Ellis und FMRF-Präsident Fouzi Lekjaa auf der Tribüne verfolgte.
Popal fügte hinzu: „Diese jungen afghanischen Spielerinnen haben viel vor und eine wichtige Aufgabe: Sie sind die Stimme Afghanistans und der Frauen des Landes. Zudem inspirieren sie dank dieser Initiative nicht nur Frauen, sondern Menschen auf der ganzen Welt.“
„Dieser Moment erfüllt mich mit grossem Stolz. Er ist historisch für das afghanische Frauennationalteam und für unseren Sport im Allgemeinen“, ergänzte Nadia Nadim. „Zu sehen, wie die Spielerinnen auf dem Platz ihr Bestes geben und sich frei fühlen, hat mich wirklich glücklich gemacht. In der Halbzeitpause habe ich einige von ihnen getroffen. Ich hatte Gänsehaut. Ich bin echt stolz und glücklich.“